Starke Aufholjagd wird nicht belohnt

Starke Aufholjagd wird nicht belohnt

Was sich am Sonntag-Nachmittag in der Riesaer BSZ-Sporthalle abspielte, wird allen Beteiligten sicher noch lange in Erinnerung bleiben: Eine desolate erste Halbzeit, eine unglaubliche Aufholjagd in den letzten 20 Spielminuten, strittige Schiedsrichterentscheidungen und das letztendlich bittere Pokal-Aus. 

Diese Partie hatte wirklich alles zu bieten - doch von vorn:


Zu Gast in der 1. Runde des Landskron-Pokals waren die Sportfreundinnen aus Dresden, die bisher ohne Saisonniederlage geblieben sind. Auf dem Papier sollte es also ein Spiel auf Augenhöhe werden. Doch weit gefehlt: Was die Riesaer Frauen in der ersten Viertelstunde auf die Platte brachten, ließ all das vermissen, was man in den vorherigen Saisonspielen gezeigt hatte. In der Abwehr fehlte das konsequente Verschieben und aggressive Zupacken, sodass die Dresdnerinnen immer wieder zu leichten Durchbrüchen kamen. Bei der Abstimmung zwischen Abwehr und Torhüter haperte es ebenso und man kassierte einfache Tore aus dem Rückraum. Auch im Angriff lief es nicht rund, da die Bewegung ohne Ball fehlte. Hinzu kamen zahlreiche technische Fehler und simple Ballverluste, die der Gegner über schnelle Konter sofort bestrafte. In der 14. Min. lag man bereits mit 5:12 zurück. Bis zum Pausenpfiff stabilisierten sich die SC-Damen zumindest im Angriff, fanden nun die eine oder andere Lücke und ließen so den Rückstand nicht größer werden. Beim Stand von 16:23 wurden die Seiten gewechselt. 

Die Marschroute für den 2. Durchgang war klar: Diese desolaten 30 Min. wollte man schnell vergessen machen und den Rückstand verkürzen. Doch dafür bedurfte es einer deutlichen Leistungssteigerung! Dieses Vorhaben ging zunächst gründlich schief: Die Fehlerquote auf Riesaer Seite war weiterhin viel zu hoch. In der 38. Min. lag man sogar mit 9 Toren zurück (18:27) - das Spiel schien verloren. Doch endlich ging ein Ruck durch‘s Team. Im Angriff ließ man endlich den Ball schnell zirkulieren, die Laufbereitschaft auf allen Positionen war da und die erarbeiteten Chancen wurden konsequent genutzt. In der Abwehr ackerte man unermüdlich zusammen bis zum Ballgewinn und zwang die Gäste zu schweren Würfen aus dem Rückraum oder von den Außenpositionen. Die SC-Frauen spielten sich in einen wahren Rausch und konnten Tor um Tor aufholen. Beim 23:28 in der 46. Min. versuchte Dresdens Trainer mit einer Auszeit, seine Damen wieder auf Kurs zu bringen. Doch auch das konnte den Riesaer Lauf nicht stoppen. Dresden hatte nun völlig den Faden verloren und beim umjubelten Ausgleich in der 55. Min. (29:29) war plötzlich wieder alles offen. In der Folge hatte man einige Male Pech im Abschluss, so dass man es verpasste, eher in Front zu gehen. 40 Sek. vor dem Ende gelang Josi Hessel in Unterzahl mit dem 31:30 die  erste Führung der Partie. Leider schaffte man es im letzten Angriff trotz Überzahl nicht, den Ausgleich der Gäste zu verhindern. Die reguläre Spielzeit endete mit 31:31 und es ging in die Verlängerung. Hier bekam man Dresdens 1:1-starke Aufbauspielerin nicht in den Griff, die mehrere 7m herausholte, welche sicher verwandelt wurden. 
Beim Stand von 36:37 endete diese intensive Partie und besiegelte das Ausscheiden der SC-Frauen in der 1. Pokalrunde. 

Nach zwei völlig konträren Halbzeiten hätte die Partie eigentlich keinen Sieger verdient gehabt, aber so will es der Pokal.


Viel Zeit, um sich zu ärgern, bleibt nicht: Am kommenden Wochenende geht es mit dem Spitzenspiel in der Verbandsliga weiter. Dann hat man gegen ebendiesen Gegner aus Dresden die Chance auf Revanche.

 

Es spielten: Anna Schneese; Susanne Iwan (1/1); Josi Hessel (9/3); Marie Liebscher(11); Paula Pechnig (1); Emma Scheer ; Anne Rillich (2); Sandra John (3); Anja Drechsler (3); Josephine Voigt (3); Joanne Sahin (3); Franzi Bauer

 

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Veröffentlichung

Di, 17. Oktober 2023

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